Geschichte

Gründung und Name des Ortes

Elsdorf-Westermühlen liegt an der mittleren Eider im südlichen Eiderbogen und grenzt im Südosten bei Ahlsbek und im Westen mit dem Brocksbarger Koog an die Eider. Ein großer Teil der Gemarkung wird vom „Elsdorfer Gehege“ eingenommen, das die Gemeinde nach Fockbek hin abgrenzt.

Im Grundbuch Waldemars II. von 1231 wird das Gebiet des südlichen Eiderbogens, wohl die gesamte spätere Hohner Harde, als Fraelet bezeichnet.

Dieses Gebiet gehörte zum Krongut der dänischen Könige. Es wird nicht erwähnt, dass hier Bauernsiedlungen sind, so dass keine Hufen aufgeführt sind im Gegensatz zu der globaleren Bezeichnung des Gebietes zwischen Eider und Schlei, wo über 400 Hufen als Königsgut genannt werden. Das Königsgut gehörte der Krone, musste dieser erhalten bleiben und durfte nicht an den Adel übertragen werden.

1260 wird dieses Gebiet zwischen Eider und Schlei von den Holsteiner Grafen als Pfandherrschaft von ihrer Schwester Mathilde, der Gemahlin des Herzogs Abel von Schleswig, erworben. Es wird dabei kein Termin für eine Einlösung der Pfandsumme genannt, so dass davon auszugehen ist, dass dieses Gebiet in den Besitz der Holsteiner Grafen überging, was eine durchaus übliche Form des Erwerbs von Grund und Boden in dieser Zeit gewesen ist und auch beim holsteinische Adel nicht unüblich war, neben dem käuflichen Erwerb von Gütern.

Ein geschichtlicher Glücksfall hat für die Gemeinde Elsdorf-Westermühlen ein Datum überliefert, das dem Dorf eine gewisse Ursprungszeit zuschreibt. Die Erwähnung in einer amtlichen Urkunde vom 24. Juni 1340 mag zwar nicht der Gründungstag des Ortes sein, sicherlich aber nahe an diesem liegen.

Die in lateinischer Sprache verfasste Urkunde besagt, dass am Geburtstag Johannes des Täufers, am 24. Juni 1340, Graf Giselbert von Holstein, Dompropst zu Bremen, Heinrich Graf von Holstein und Stormarn und Junker Nikolaus die Stiftung einer Vikarie um einen Nebenaltar bestätigen, an dem vermutlich für verstorbene Mitglieder der Schauenburger Grafenfamilie Seelenmessen gelesen werden. Die den Dienst versehenden Geistlichen erhalten als Vergütung Einkünfte aus verschiedenen Dörfern zugesprochen, so auch Elsdorf. Es heißt wörtlich in der Urkunde: „Im Dorf Hamdorf eine halbe Hufe, im Dorf Bennebek eine halbe Hufe ebenso und in Buwinghe als Gegenleistung 9 Scheffel Weizen, im Dorf Kropp eine halbe Hufe, ebenso im Dorf Audorf 3 Hufen zur Hälfte, im Dorf Elsdorf 4 Scheffel Weizen.“

Mit höchster Wahrscheinlichkeit handelt es sich hier nicht um das heutige Ehlersdorf bei Bovenau, dessen Grundherr Getreidelieferungen an die Rendsburger Pfarrkirche geleistet hat. Er wäre sonst in der nachfolgenden Liste der adligen Lieferanten genannt worden.

Auch in einer Urkunde aus dem Jahr 1447 wird Elsdorf mit der Westermühle zweifelsfrei erwähnt. Es handelt sich um eine Liste von Klagen und Verlusten aus der Zeit Adolfs VIII. von Schauenburg, die von den Dithmarschern den Einwohnern von Schleswig und Holstein zugefügt worden sind, beginnend mit dem Jahr 1404. Um den Auseinandersetzungen zwischen dem Herzog Adolf und den Dithmarschern ein Ende zu bereiten und Frieden zu schließen, sollte jede Seite eine Liste von Klagen und Verlusten erstellen, die den Hansestädten Lübeck und Hamburg vorgelegt werden sollten. Deren Bürgermeister wären damit zur Vermittlung bestimmt. Ein dauernder Erfolg war diesen Bemühungen nicht beschieden, wie die Schlacht von Hemmingstedt 1500 und die letzte Fehde 1559 zeigten. In dieser Urkunde wird u. a. erwähnt, dass die Tellingstedter und Albersdorfer in Hamdorf und Elsdorf mit der Westermühle einen beträchtlichen Schaden angerichtet haben durch Plünderungen von Vieh und Hausrat.

In einer weiteren vom 1. Oktober 1470 datierten Urkunde, die in Segeberg aufgesetzt worden ist, wird erwähnt, dass Fockbek, Elsdorf, Hamdorf, die Westermühle, Tetenhusen auf dieser Seite der Aue und Duvenstedt an Klaus von der Wisch für 2,5 Mark lüsch verpfändet wird.

Über die Herkunft des Dorfnamens gibt es verschiedene Auffassungen. Man kann ihn zum einen von „Elerstorpe“, dem Dorf des Eler, möglicherweise eines Ritters der Gründungszeit, ableiten. Da es für solche Namensgebungen nach Personen in jener Zeit und für das hiesige Gebiet keine Parallelen gibt, erscheint es wahrscheinlicher, dass der in der Urkunde vom 24. Juni 1340 erwähnte Ortsname „Elerstorpe“ sich von dem Wort „Eller“ = Erle ableitet, einer Baumart, die in der Eiderniederung vorkommt.

Die ersten Neusiedler mögen für die Dorfgründungen Elsdorf, Hohn und Hamdorf ähnlich gute Vorbedingungen entdeckt haben. Neben erhöhten Siedlungsplätzen beiderseits von Auen gibt es an allen Orten eine ausreichende Wasserversorgung und trockene Ackerflächen in unmittelbarer Nähe. In den Siedlungen mögen etwa 50 Personen gelebt haben, wobei alle zunächst auf die Landwirtschaft angewiesen waren.
Die 1447 gemeinsam erwähnten „Elerstorpe“ und „Westermolen“ liegen nur 2 Kilometer voneinander entfernt und bilden offenbar von Anfang an zwei gleichberechtigte Ortsteile.

Gemeinde Elsdorf-Westermühlen
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